MontagsPost: Sicherheitsvorkehrungen

Im letzten MontagsPost habe ich sehr allgemein über das Thema Sicherheit geschrieben und versucht, möglichst viele Aspekte des Themas anzusprechen.

Fazit der Betrachtungen war: Sicherheit ist ein Gefühl.

Heute möchte ich mich ein bisschen eingehender damit befassen, was wir tun oder tun können um dieses Gefühl als positiv zu empfinden.

Das Gegenteil von Sicherheit ist Gefahr.

Sicherheit bedeutet einen „Zustand des Sicherseins, Geschütztseins vor Gefahr oder Schaden; höchstmögliches Freisein von Gefährdungen“. (Quelle Duden)

Was aber tun wir, um uns sicher zu fühlen? Welche Sicherheitsvorkehrungen treffen wir selbst oder welchen Sicherheitsvorkehrungen vertrauen wir?

Privat fühlen wir uns sicher, in dem wir vertrauen. Kinder vertrauen ihren Eltern, Partner und Freunde vertrauen sich gegenseitig, im Job vertrauen wir unseren Arbeitskollegen und Chefs. Selten halten wir es für notwendig, uns gegenseitig abzusichern oder bestimmte Sicherheitsvorkehrungen treffen zu müssen.

Allerdings sichern wir uns und unsere Familie gegen Krankheit oder einen Todesfall ab. Die meisten von uns wünschen sich, dass Angehörige im Falle ihres Todes in einer bestimmten Form finanziell abgesichert sind. Wir können uns selbst nicht vor dem Tod absichern, aber unsere Angehörigen gegen unliebsame Folgen.

Ähnliches trifft auf Krankheiten zu. Wir können uns nur bedingt gegen Krankheiten schützen, z.B. durch eine gesunde Lebensweise, aber wir können es nicht verhindern, zu erkranken. Mit einer Krankenversicherung treffen wir die Vorkehrung, Kosten einer Erkrankung alleine tragen zu müssen und so existentiell bedroht zu sein.

Nach diesem Prinzip funktionieren nahezu alle Versicherungen: Der Schaden kann nicht verhindert werden, aber wir treffen die Sicherheitsvorkehrung, mit Schäden nicht finanziell alleine dazustehen, sondern im Schadensfall aufgefangen zu werden.

Nun möchte ich hier keine Abhandlung für Versicherungen schreiben. Sie dienen nur als ein Beispiel möglicher Sicherheitsvorkehrungen, mit denen wir uns das Gefühl geben vor Gefahren geschützt zu sein.

Was dem Abschluss einer Versicherung jedoch vorausgeht, ist die Auseinandersetzung und das Benennen möglicher Gefahren: Krankheit, Tod, Einbruch, Diebstahl, Unfall, Feuer, Überschwemmung, Sturm, Hagel etc.

Gegen Einbruch und Diebstahl installieren einige von uns eine Alarmanlage, gegen die Gefahr einer Rauchvergiftung ist in vielen Bundesländern inzwischen die Installation von Rauchmeldern in Wohnungen Pflicht.

Vor einiger Zeit ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung, weil die Bundesregierung die Aktualisierung von sogenannten Notfallplänen beauftragt hat. Ich persönlich habe die Aufregung um das Thema nicht verstanden. Die Notfallpläne des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geben Empfehlungen für den persönlichen Schutz, bei Katastrophen, in denen Geld und Versicherungen nicht ausreichen. Denken wir an die zahlreichen „Jahrhunderthochwasser“ oder auch die schrecklichen Folgen der Erdbeben in Italien (gut, hier greifen rein theoretisch die deutschen Notfallpläne nicht, veranschaulichen aber das Beispiel einer echten Katastrophe).

Alarmanlagen, Rauchmelder und/ oder Notfallpläne sind Sicherheitsvorkehrungen. Allerdings muss man sich auch hier, um die passenden Vorkehrungen treffen zu können, mit möglichen Gefahren und Gefährdungen auseinandersetzen.

Sicherheit funktioniert nur, wenn man die Gefahren erkennt.

Im Arbeitsleben vertrauen wir auf die Sicherheitsvorkehrungen unseres Arbeitsgebers. Dieser ist gesetzlich zu zahlreichen Vorkehrungen verpflichtet. Im  Rahmen des Arbeitsschutzes muss der Arbeitsgeber für einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz sorgen bzw. die passenden Vorkehrungen treffen. Für jeden Arbeitsbereich muss eine Gefährdungsbeurteilung erstellt werden, mögliche Risiken analysiert werden und die passenden Gegenmaßnahmen bzw. Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.

Im Rahmen interner Audits werde ich häufig belächelt, wenn ich danach frage, ob Mitarbeiter wissen, wo der nächste Feuerlöscher ist oder ab sie wissen, wie sie sich im Brandfall zu verhalten hätten. Untersuchungen haben eindeutig gezeigt, dass Menschen im Falle eines eintretenden Notfalls unberechenbar reagieren.

Umso wichtiger ist es, die passenden Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und bestimmte Maßnahmen regelmäßig zu üben.

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Auch wenn Sicherheitsübungen häufig belächelt oder als lästig betrachtet werden, sind sie wichtig und können ggf. sogar Leben retten.

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Es reicht nicht, sich auf den „gesunden Menschenverstand“ zu verlassen, denn im Notfall kann der Verstand gesunde Menschen verlassen!

Auch im Veranstaltungsbereich höre ich oft von Kunden, dass vorgeschlagene Sicherheitsvorkehrungen als übertrieben eingestuft werden.

Eine Kunde wollte bei einem Hoffest gerne überall Fackeln aufstellen. Bei dem Hinweis, dass auf dem Gelände auch mehrere Autowerkstätten und Lackierereien angesiedelt wären und der Umgang mit Feuer nur sehr eingeschränkt möglich sei, wurde ich belächelt.

Der Vorschlag, im Rahmen einer Sportveranstaltung ein vollständiges Sicherheitskonzept erstellen zu lassen, wurde als zu teuer eingestuft: Da kommen doch nur Kinder zum Wettkampf.

Ein Veranstalter, der nach einer Bombendrohung die vollständige Halle geordnet räumen lässt, wird in der Presse als hysterisch eingeordnet.

Was aber, wenn etwas passiert?

Wenn Sie Veranstaltungen für Ihre Mitarbeiter, Kunden oder im Verein organisieren, dann sorgen Sie für deren Sicherheit. Sie wollen schließlich positive Erlebnisse schaffen, kein Horrorszenario. Fröhliche und zufriedene Teilnehmer kommen wieder, Geschädigte möglicherweise gar nicht mehr.

Lassen Sie sich von Fachleuten beraten und lassen Sie Sicherheit nicht am Geld scheitern. Ein Menschenleben ist unbezahlbar.

Passend zum gesamten Thema Sicherheit und Sicherheitsvorkehrungen habe ich gestern einen Facebook-Eintrag der Bergrettung Salzburg entdeckt:

Zitat: „Alle Diskussionen zur Vernunft der Menschen erübrigen sich offensichtlich. Wenn nahezu Hundert unvernünftige Skitourengeher in abgesperrte Pistenbereiche…“ gehen.

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In diesem Sinne…

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