MontagsPost: AntWort

Haben Sie Fragen? Bekommen Sie Antworten? Würden Sie manchmal gern mehr Fragen stellen? Müssen Sie auf Antworten warten oder bekommen Sie welche? Wie schnell bekommen Sie Antworten? Wünschen Sie sich manchmal, Antworten schneller zu bekommen? Kennen Sie Situationen, in denen Sie überhaupt keine Antworten erhalten?

Wie halten Sie es, wenn Sie in der Position sind, Antworten geben zu müssen?

Reagieren Sie, wenn ja, in welcher Zeit oder lassen Sie auch mal Fragen, Fragen sein, weil Sie denken, keine Zeit zu haben? Oder keine Lust?

Fragen über Fragen, die zunächst einmal jeder für sich selbst beantworten kann. Für einen Teil werde ich nun versuchen, Antworten zum Thema AntWort zu finden.

Was bedeutet eigentlich das Wort „Antwort“?

Google definiert wie folgt:

„Ạnt·wort, Substantiv [die]

  1. die Worte, mit denen man reagiert, wenn jmd. eine Frage gestellt hat. Jemandem eine Antwort geben“
  2.  etwas, das eine (angemessene) Reaktion auf etwas darstellt.“

Die Definition der Bedeutung im Duden lautet wie folgt:

„mündliche oder schriftliche Erwiderung, Entgegnung; Reaktion“

Wenn man sich das Wort genau anschaut, dann fällt einem auf, dass in der ersten Silbe „Ant“ die griechische Präposition „anti“, also „gegen“ steckt.

Eine Ant-Wort ist also ein Gegen-Wort oder eine Entgegnung, bzw. eine Re-Aktion, also eine Aktion auf eine bereits erfolgte Aktion, durch die man gefordert oder sogar herausgefordert wird.

Wenn Ihnen Fragen gestellt werden, nehmen Sie die Herausforderung an?

Ok, nicht mit jeder Frage wird man herausgefordert, aber in jeder Frage, die Ihnen gestellt wird, steckt die Erwartung einer Reaktion, also einer Entgegnung bzw. AntWort.

Fragenstellen sind ein wesentlicher Bestandteil der kindlichen Entwicklung und gehören zum Lernen. Verweigert man Kindern AntWorten auf ihre Fragen, dann schränkt man sie in Ihrer Entwicklung ein.

„Der, die, das…Wer, wie, was…Wieso weshalb warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm…“

…heißt es im Sesamstraßenlied und umschreibt damit, wie wichtig es ist, Fragen zu stellen. Dazu gehören auch die Antworten, ohne die alle Fragen ins Leere laufen würden.

Wie ist es aber im Berufsleben oder im zwischenmenschlichen Bereich?

Meinen Auszubildenden habe ich immer gesagt, dass sie bitte viele Fragen stellen sollen. Zu allem und jedem. Dumme Fragen gibt es nicht. Manchmal allerdings gibt es Fragen, die ein Auszubildender aufgrund eines Lernfortschritts selbst beantworten kann. Dann kann man hierzu Hilfestellung geben und fehlendes Selbstbewusstsein stärken durch Hinweise auf bereits Erlerntes. Die Antworten finden sich dann im Gespräch.

Unter Kollegen kann es immer Situationen geben, in denen Fragen beantwortet werden müssen. Niemand kann alles wissen und man hilft sich in der Regel gegenseitig, in dem man Fragen beantwortet. Wenn Sie das Gefühl haben, der Kollege oder die Kollegin gibt mit ständiger Fragerei irgendwie Verantwortung an Sie ab oder hält Sie von Ihren Aufgaben ab, dann geben Sie eine entsprechende AntWort bzw. Entgegnung.

Reagieren Sie.

Ähnliches gilt auch für das Frage-Antwort-Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern.

Und wie ist es bei Kundenfragen? Beantworten Sie alle Fragen Ihrer Kunden oder ignorieren Sie auch mal welche? Wenn ja, warum? Solange der Kunde fragt, zeigt er Interesse an Ihrer Dienstleistung oder an Ihren Produkten. Verpassen Sie diese Chance nicht.

Fragen sind ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung. Diese Entwicklung beschränkt sich nicht nur auf kindliches Lernen oder Lernen im Rahmen einer Ausbildung.

Fragen können im Rahmen einer Projektarbeit die Entwicklung des Projekts voranbringen. Ohne Fragen und ohne Antworten kein Fortschritt und keine (Weiter)-Entwicklung.

Fragen und Antworten sind ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikation.

Wenn Sie eine Frage stellen, dann erwarten Sie eine AntWort oder allgemeiner betrachtet eine Reaktion. In der Regel funktioniert das in der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Was aber, wenn Sie keine AntWort oder Reaktion auf Ihre Fragen erhalten?

Wie geht es Ihnen damit? Ist es Ihnen egal? Ärgern Sie sich über fehlende Antworten oder Reaktionen? Verweigern Sie selbst Antworten? Wenn ja, warum? Vermeintlich keine Zeit oder eigentlich keine Lust?

Finden Sie das fair?

Ich persönlich halte fehlende Reaktionen auf Fragen schlichtweg für unhöflich. Jemand, der eine Frage stellt, hat sich mit einem Thema beschäftigt und auseinandergesetzt und kommt aus irgendeinem Grund an den Punkt, alleine keine Antwort zu finden.

Jemand der Fragen stellt, bittet um Hilfe.

Verweigern Sie Antworten auf Fragen, dann verweigern Sie Hilfe. Ich halte das nicht nur für äußerst unhöflich, sondern auch für ein Zeichen mangelnden Respekts und mangelnder Wertschätzung gegenüber dem Kommunikationspartner.

Durch Fragen und Antworten beweisen Sie die Fähigkeit zur Kommunikation. Verweigern Sie Antwort und Reaktion, dann zeigen Sie nur, dass Sie einfache Kommunikationsmuster nicht beherrschen. Das macht Sie nicht stärker.

„Keine Antwort ist auch eine Antwort.“ (Marcus Tullius Cicero)

Geben Sie keine Antwort, zeigen Sie, dass es Ihnen an Respekt und Wertschätzung gegenüber Ihrem Kommunikationspartner mangelt. Ob das einen guten Eindruck macht? Diese Frage dürfen Sie sich gern selbst beantworten.

Ein interessantes Zitat von Robert De Niro trifft es in meinen Augen ganz gut. Ich würde nicht so weit gehen, Antwort-Verweigerer als Verlierer zu bezeichnen, aber mit Ruhm bekleckern sie sich nicht.

In diesem Sinne…

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